Die Veröffentlichung am 29.09.2018 ist natürlich kein Zufall, sondern seit längerem geplant gewesen. Das Projekt war bereits zuvor abgeschlossen, zumindest was die Konsole betrifft, aber fangen wir mal ganz am Anfang an:
Im September 2008 konnte ich durch einen glücklichen Zufall ein recht gut erhaltenes 2-Slot MVS zu einem guten Preis erstehen. Wie bereits im ersten Post erwähnt, war es der ursprüngliche Plan das Mainboard in einem Selbstbaugeäuse im NEO-GEO AES Design zu verbauen.
Nach ersten kleinen Restaurationsarbeiten am Blechgehäuse ging es dann im Oktober 2008 an der Elektronikfront los. Es wurden eine AV- und eine Netzteilbuchse verbaut und per Kabel an der Jamma-Leiste angeschlossen. Außerdem wurde noch ein Universe-BIOS verbaut.
Damit war es dann aber auch vorerst für dieses Projekt und es verschwand unvollendet im Regal, bis ich es nach einigem hin und her (siehe oben) im Februar 2018 wieder aus dem Regal gefischt habe.
Hochmotiviert beschloss ich dieses Projekt endlich fertig zu stellen. Mit den Jahren haben sich allerdings auch meine Pläne für das System geändert:
Der Plan war nun ein "CMV2F" in wohnzimmertauglicher Optik:
- Original Metallgehäuse bearbeiten und hochglanz schwarz lackieren
- Die Oberseite großzüg ausschneiden und mit einer getönten Plexiglasplatte versehen.
- Blenden für die offene Front und Seitenteile, um das Mainboard weitestgehend staubfrei zu bekommen
- Die Verkabelung zum Consolizen überarbeiten und Kabelwust beseitigen (es soll ja gut aussehen)
- Die verbauten Buchsen austauschen, damit ich AV Kabel und Netzeil unter meinen Arcade PCBs austauschen kann
- Pico PSU verbauen
- Universe-BIOS (bereits 2008 verbaut XD )
- Speicherbatterie austauschen
- Schalter an der Seite für Coin und Service
- Bodenplatte aus schwarzem Plexiglas + chromfarbene Gerätefüße
- Da ein "Window" verbaut ist, darf auch ein wenig dezente Beleuchtung nicht fehlen
- Hier und da ein paar Aufkleber und Decals für die originalgetreue Optik
- Originale Arcade-Boards vom NEO-GEO AES
Es ging gleich mit der Beschaffung der notwendigen Teile los. Da diverse Teile aus Plexiglas verbaut werden sollten, habe ich einen ensprechenden Anbieter für Plattenzuschnitte herausgesucht, gemessen und getüftelt und schlussendlich auch diverse Teile auf Maß bestellt.
Während die Teile unterwegs waren, konnte es auch gleich mit dem eigentlichen Umbau losgehen. Leider habe ich keine Fotos mehr vom Ausgangszustand - aber es sah im Grunde noch genau so aus wie 2008, nur mit ein paar zusätzlichen Lagerrungsspuren
Als erstes habe ich das Gehäuse (zum Teil) vom alten Lack befreit. Danach folgten sofort ein großer Ausschnitt auf der Oberseite des Blechs, Ausschnitte an der Rückseite, sowie die Neulackierung in hochglanz schwarz. Auch die Blauen LEDs wurden direkt verbaut:
In der Wartezeit für die nächsten Teile habe ich dann die Aufkleber und Decals in (sehr naher) Anlehnung an das AES entworfen und bestellt, welche auch prompt ankamen. Leider hat der Anbieter für den Plot des NEO-GEO Schriftzugs beim ersten Versuch die falsche Schriftart gelierfert. Generell war der Plot in der kleinen Schrift nicht ganz ohne, da die meisten Anbieter große Probleme bei kleinen Plots haben...
Da jetzt auch die Fehlteile für die Elektrik endlich da waren, konnte auch der eigentliche Spaß beginnen. Hier zunächst einmal der Ausgangszustand. Da man durch das Plexiglas zukünftig das Mainboard sehen können sollte, musste die alte Verkabelung komplett weichen. Auch die gelb verzinkten Schrauben machten nicht wirklich was her und wurden kurzerhand gegen Edelstahlschrauben mit Torx-Antrieb getauscht. Alle anderen sichtbaren Verschraubungen sollen ebenfalls in Edelstahl ausgeführt werden. Für das Pico PSU wurde eine ATX-Buchse von überflüssigen Pins befreit, mit Plexiglaswinkeln verhehen und ebenfalls mit Edelstahlschrauben am Mainboard verschraubt.
Da die Verkabelung möglist dezent sein sollte, wurden die Kabel für die AV-Buchse und Serviceschalter an der unterseite des Boards verlegt und durch nicht benutzte Verschraubungspunkte zur Oberseite geführt. Dies dürfte wohl die unauffälligste Art der Verkabelung sein, ohne dabei am Board rumschnippeln zu müssen. Auch hier wurden natürlich die gelbverzinkten Muttern durch welche aus Edelstahl ersetzt.
Die Verkabelung der ATX-Buchse musste leider komplett an der Oberseite des Mainboards erfolgen. Damit dennoch ein sauberer optischer eindruck entsteht, wurden sämtliche sichtbaren Kabel vor dem Verlöten in Gewebeschläuchen verpackt. Außerdem wurde der Akku für die Speicherfunktion durch einen Sockel samt CR2032 Lithium-Batterie ersetzt. Die Service-Schalter wurden auf einer eigenen kleinen Platine verbaut.
Kurze Zeit später kamen auch schon die bestellten Zuschnitte an, somit konnte auch die Montage endlich beginnen. Um die Front des Systems zu verkleiden, habe ich ein Aluminiumprofil zugeschnitten, Ausschnitte für Controllerports, DIP-Schalter und Lautstärkereler hinzugefügt und die Leiste anschließend passend zum Gehäuse lackiert. Da die Verschraubungen unterhalb des Maiboards auch von vorne sichtbar sind, habe ich mich hier für schwarze Nylonschrauben in Kombination mit Edelstahlschrauben entschieden. Wiedermal musste penibelst gemessen werden, dann konnten auch schon die notwendigen Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten werden. Ab hier lasse ich lieber Bilder sprechen:
Zum Schluss mussten nur noch die Decals auf dem Gehäuse angebracht werden und fertig war das CMV2F.